Die Stadt Beit Sahour liegt recht isoliert am Rand von Bethlehem: Auslandspost benötigt oft bis zu sechs Wochen. Hier hat die Holy Land Handicraft Cooperative Society ihren Sitz. Die Organisation entstand Mitte der 80er Jahre, als sich palästinensische Künstler*innen zusammenschlossen, um dem zunehmenden israelischen Druck wirksame Strukturen entgegenzustellen.
Olivenholzschnitzereien sind das Hauptprodukt der Kunsthandwerker*innen. Das Holz liefern die heimischen Olivenbäume. Die Geschichte der Verwendung von Olivenholz in Palästina ist bereits Jahrtausende alt.
Das Schnitzen von Olivenholz ist ein schwieriger Prozess, für den es viel Erfahrung braucht. Zuerst geben die Kunsthandwerker*innen einem kleinen Stück Holz die grobe, abstrakte Form. Anschließend ist Feinarbeit gefragt: Gesichter und Körper entstehen und Details werden herausgearbeitet. Schließlich werden die Figuren mit Sandpapier glatt geschmirgelt, um die Unebenheiten zu beseitigen. Dann werden sie mit einem speziellen Lack eingesprüht.
In guten Zeiten kommen täglich viele Tourist*innen in den kleinen Laden der Kunsthandwerker*innen, in Krisenzeiten bleiben diese jedoch aus. Da der Verkauf der Produkte aufgrund der instabilen politischen Situation schwierig ist, hat die Kooperative sich durch die Zusammenarbeit mit europäischen Fairhandels-Organisationen einen zusätzlichen Marktzugang erschlossen.
Einer der Kunsthandwerker von Holy Land ist Ashraf Jaraiseh. 1991 eröffnete er seine Werkstatt und beschäftigt heute zwei Mitarbeiter. Gemeinsam produzieren sie dort viele verschiedene Produkte aus Olivenholz wie beispielsweise Kreuze, Figuren, Weihnachtsschmuck und Krippen.
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